Lebensversicherung: Erhalten Versicherte weniger Geld, als ihnen zusteht?

Lebensversicherungen gelten als sichere Möglichkeit zur Altersvorsorge. Doch was viele nicht wissen: Manche Versicherer zahlen nicht die Gelder aus, die den Kund:innen tatsächlich zustehen. Fachanwalt Werner Hogrefe, Experte für Kapitalmarkt- und Steuerrecht, erklärt, warum das so ist und wie Versicherte ihre Ansprüche durchsetzen können.

Warum Versicherte oft weniger bekommen, als ihnen zusteht

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Warum Versicherte oft weniger bekommen, als ihnen zusteht

Bereits in mehreren Urteilen – unter anderem 2005 und 2006 – hat der Bundesgerichtshof (BGH) klargestellt, dass Versicherungsnehmer:innen angemessen an den mit ihren Beiträgen erzielten Überschüssen beteiligt werden müssen.

Doch genau hier liegt das Problem: Viele Versicherungen weisen Überschussbeteiligungen und nicht genutzte Sicherheitszuschläge nicht korrekt aus.

Die Versicherungen nutzen das Geld, das eigentlich den Kund:innen gehört, als Eigenkapital oder behalten es aus anderen Gründen ein. Dieser Meinung ist Werner Hogrefe. Das bedeutet für viele Betroffene, dass sie am Ende deutlich weniger ausgezahlt bekommen, als ihnen eigentlich zusteht.

Leider stellen viele Versicherte erst kurz vor der Auszahlung fest, dass ihnen die Versicherungen ursprünglich höhere Auszahlungen in Aussicht gestellt haben, als sie nun erhalten sollen.

Welche Möglichkeiten haben Betroffene?

Wenn Versicherte den Verdacht haben, dass ihre Versicherung nicht korrekt abrechnet, können sie verschiedene Wege gehen:

  • Widerruf des Vertrags: In manchen Fällen besteht ein Rückabwicklungsanspruch, insbesondere wenn der Versicherer oder der Vermittler beim Vertragsabschluss auf bestimmte Vertragsdetails nicht hingewiesen hat.
  • Schadenersatz fordern: Wenn eine fehlerhafte Berechnung nachgewiesen werden kann, haben Kund:innen unter Umständen Anspruch auf eine Nachzahlung.
  • Vertragsabrechnung prüfen lassen: Ein professionelles Gutachten kann aufzeigen, ob und in welcher Höhe Ansprüche bestehen.

Werner Hogrefe weist jedoch darauf hin, dass es schwer ist, sich ohne rechtlichen Beistand gegenüber der Versicherung durchzusetzen. Deshalb sei eine detaillierte Berechnung durch unabhängige Expert:innen in der Regel unerlässlich, um die Ansprüche erfolgreich geltend zu machen.

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Wer sicherstellen möchte, dass er oder sie nicht zu wenig aus der Lebensversicherung erhält, sollte sich frühzeitig informieren und den eigenen Vertrag auf versteckte finanzielle Nachteile prüfen lassen.

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HÄUFIGE FRAGEN UND ANTWORTEN

Welche Probleme haben Lebensversicherungen?

Lebensversicherungsunternehmen stehen vor zwei großen Herausforderungen: Sie müssen hohe Kosten, etwa für die Verwaltung und den Vertrieb, tragen und sie können nur in bestimmten Grenzen Kundengelder investieren. Ein großer Teil der Beiträge wird beispielsweise in Staatsanleihen angelegt, die nur gering verzinst sind. Die Kombination der beiden Faktoren macht es sehr schwer, attraktive Renditen zu erwirtschaften.

Welche Probleme haben Lebensversicherungen?

Lebensversicherungsunternehmen stehen vor zwei großen Herausforderungen: Sie müssen hohe Kosten, etwa für die Verwaltung und den Vertrieb, tragen und sie können nur in bestimmten Grenzen Kundengelder investieren. Ein großer Teil der Beiträge wird beispielsweise in Staatsanleihen angelegt, die nur gering verzinst sind. Die Kombination der beiden Faktoren macht es sehr schwer, attraktive Renditen zu erwirtschaften.

Könnten sich Lebensversicherungen noch einmal lohnen?

An den grundsätzlichen Herausforderungen der Versicherungen wird sich nichts ändern. Selbst wenn das allgemeine Zinsniveau steigt, profitieren davon Versicherte erst nach vielen Jahren, da die meisten Kundengelder zu Zeiten der Niedrigzinsphase angelegt wurden.

Was kann ich tun, wenn ich eine Lebensversicherung besitze?

Wenn Sie von Ihrem Vertrag nicht mehr überzeugt sind, sollten Sie prüfen lassen, ob eine Abwicklung möglich ist, sodass Sie Ihre Ansprüche gegenüber der Versicherung durchsetzen lassen können.

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